TROBOTEC Guido Klein
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Die Beurteilung von Böden und Untergründen – Ein Leitfaden für eine erfolgreiche Bodenverlegung

Vorwort

Eine professionelle Beurteilung von Böden und Untergründen ist der erste Schritt, um die Basis für eine stabile und langlebige Bodenverlegung zu schaffen. Die Qualität und Beschaffenheit des Untergrunds beeinflusst maßgeblich das Endergebnis der Verlegearbeiten und die Langlebigkeit des Bodenbelags. In diesem Beitrag gehen wir auf die wichtigsten Aspekte und Anforderungen bei der Beurteilung von Böden und Untergründen ein und zeigen auf, welche Vorschriften und TKB-Merkblätter Sie bei der Beurteilung berücksichtigen sollten.

1. Warum ist die Beurteilung des Untergrunds so wichtig?

Die Beschaffenheit des Untergrunds ist entscheidend, da Fehler oder Mängel im Untergrund zu Verformungen, Rissen und anderen Schäden im Bodenbelag führen können. Eine gründliche Beurteilung sorgt dafür, dass solche Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden können, bevor der eigentliche Bodenbelag verlegt wird. Die Untergrundbeurteilung umfasst mehrere Schritte, die sicherstellen, dass der Bodenbelag später stabil und sicher bleibt.

2. Vorschriften und TKB-Merkblätter zur Untergrundbeurteilung

2.1 DIN-Normen zur Untergrundbeurteilung

Um eine einheitliche Qualität sicherzustellen, sind in Deutschland mehrere DIN-Normen und TKB-Merkblätter relevant:

2.2 Relevante TKB-Merkblätter

3. Wichtige Aspekte bei der Beurteilung von Böden und Untergründen

3.1 Ebenheit und Festigkeit des Untergrunds

Gemäß DIN 18202 und TKB 8 sollte die Ebenheit des Untergrunds auf maximal 2-3 mm pro Meter begrenzt sein. Zur Prüfung kann eine Richtlatte und ein Maßkeil verwendet werden. Eine unzureichende Ebenheit kann später zu Verwerfungen und anderen Schäden führen. Die Festigkeit wird durch Kratztests oder spezielle Prüfgeräte kontrolliert, um sicherzustellen, dass der Bodenbelag fest verankert werden kann.

3.2 Feuchtigkeitsgehalt

Ein zentraler Punkt der Beurteilung ist die Messung des Feuchtigkeitsgehalts im Untergrund. Gemäß TKB 5 und TKB 6 muss die Feuchtigkeit mit einem CM-Gerät gemessen werden, um sicherzustellen, dass die zulässigen Grenzwerte eingehalten werden. Zu hohe Feuchtigkeit kann zu Schimmelbildung und Verformungen führen. Die spezifischen Grenzwerte sind:

• Zementestrich: Maximal 2 % Restfeuchtigkeit

• Anhydritestrich: Maximal 0,5 % Restfeuchtigkeit

3.3 Tragfähigkeit und Stabilität

Risse im Estrich können Spannungen im Untergrund auslösen und den Bodenbelag beschädigen. TKB-Merkblatt 8 beschreibt die Behandlung von Rissen, insbesondere mit Epoxidharz für kleinere Risse oder durch die Verwendung von Glasfasergewebe bei größeren Rissen. Bewegungsfugen und Scheinfugen müssen gemäß DIN 18560 und TKB 8 übernommen werden, um spätere Spannungsrisse zu vermeiden.

3.4 Schall- und Wärmedämmung

Bei der Beurteilung des Untergrunds ist auch die Schall- und Wärmedämmung zu beachten. Randdämmstreifen werden gemäß DIN 4109 und TKB 8 angebracht, um eine wirksame Schalltrennung zu gewährleisten und Körperschall zu minimieren. Eine ausreichende Wärmedämmung ist ebenfalls wichtig, insbesondere bei schwimmenden Estrichen und Böden mit Fußbodenheizung.

Fazit

Die Beurteilung und Vorbereitung von Böden und Untergründen ist ein zentraler Schritt, um eine sichere und stabile Basis für die Verlegung von Bodenbelägen zu schaffen. Die Einhaltung der DIN-Normen und TKB-Merkblätter ist essenziell, um sicherzustellen, dass die Arbeiten fachgerecht und langlebig ausgeführt werden. Von der Ebenheitsprüfung über die Feuchtigkeitsmessung bis hin zur Behandlung von Rissen und der Schall- und Wärmedämmung – eine gründliche Untergrundbeurteilung ist der Schlüssel zu einem perfekten Bodenbelag. Für Heimwerker kann die Beurteilung des Untergrunds schwierig sein. In diesen Fällen ist es ratsam, einen Fachmann zu beauftragen, der die Arbeiten gemäß den technischen Standards durchführt und eine langlebige und hochwertige Lösung sicherstellt.

Fazit

Die Untergrundbeurteilung ist ein wichtiger Schritt für eine erfolgreiche Bodenverlegung. Die Beachtung der relevanten DIN-Normen und TKB-Merkblätter gewährleistet, dass der Untergrund optimal vorbereitet ist, um langfristige Schäden zu vermeiden. Eine gründliche Prüfung und eventuelle Vorbereitungen, wie z. B. das Glätten und Versiegeln, sorgen für einen stabilen und sicheren Bodenaufbau.